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Waldgeflüster



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Waldgeflüster

Wie eine Weide im Wind

Frischer Tau lag nass auf dunkelgrünen Wiesen
Die ersten Strahlen der Sonne brachen sich in den Bäumen
Auf den Feldern sah man das Leben sprießen
Und Frühlingsbäche hörte man in Aufbruch schäumen

Das Leben zog es voll ungebändigt' Tatendrang
Hin zu unerforschten, weiten Ufern
Und eine sanfte Brise trug über einen Frühlingshang
Der neuen Wege lockend Rufen

Und ich stand wie eine Weide im Wind…

Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich in sanften Frühlingsbrisen
Und auch wenn das Neue lockend sang
Auf ewig harrte sie auf ihren Wiesen

Die Sonne fiel drückend auf bestellte Felder
Die sengende Schwüle brach sich in den Lüften
Frohlockend klangen Klagen durch die Wälder
Sangen voll Inbrunst von des Herbstes Düften

Berstend vor Fülle lag das weite Land
Bittersüße Früchte hingen an reifen Bäumen
Ein unbändig' Hauch erzählte einem roten Sonnenuntergang
Von des Sommers erfüllten Träumen

Und ich stand wie eine Weide im Wind…
Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich in einem stürmisch' Sommerhauch
Und auch wenn eine Herbstklage lockend sang

Auf ewig harrte sie auf ihren Feldern aus
Träge fiel das Laub hin zu Erden
Tauchte die Welt in ein prächtig rot-gülden Farbenspiel
Als sich Gefährten zum Scheiden den Rücken kehrten

Trauerte eine Weide, die Einsamkeit zum Opfer fiel
Eine einsame Krähe sah man in der Weite entschwinden
Sie zog durch ein karges Land, gehüllt in Nebelschwaden
Getragen von kalten herbstlich' Winden

Hörte man sie von der Leere klagen
Und ich stand wie eine Weide im Wind…
Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich in des Herbstes kalten Winden

Und ich stand wie eine Weide im Wind…

Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich in des Herbstes kalten Winden
Und auch wenn das Blätterrauschen nach Leere klang
Auf ewig kann man sie einsam auf ihrer Lichtung finden

Das Land lag brach, vom kalten Schnee benetzt
Ächzend beugten sich die Fluren in des Winters Klauen
Wälder von wütend' Stürmen zerfetzt
Ließen ungezähmten Hass verlauten

In Zwietracht sah man alte Gefährten scheiden
Über die Wipfel fegten eisig Winterstürme
Und auch die alte Weide fühlt' man leiden
Als sie kein Blattgewand mehr vor den Elementen schirmte

Und ich stand wie eine Weide im Wind…
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Eine Weide stand allein und unbeugsam
Sie wog sich unter des Winters Macht
Und auch wenn das Heulen der Stürme vor Hass erklang
Auf ewig harrte sie in stiller Andacht

Wie eine Weide im Wind…

English translation by Chaedrist:

As a Willow in the Wind

Fresh dew wetly lay on dark green meadows,
first rays of sun were refracted in the trees,
one saw life sprouting on the fields
and heard vernal streams seething with new departures.

Driven by untamed thirst of action, life is heading
for undiscovered, vast shores
and a balmy breeze carried the siren calls
of new paths over a vernal hill.

And I stood as a willow in the wind…

A willow stood solitary and unyielding,
it swayed back and forth in balmy vernal breezes;
although the new sang temptingly
it remained on its meadows eternally.

Sun sultrily fell on tilled fields,
withering humid heat bursts in the air.
Laments resounded in the woods rejoicingly,
they perfervidly sang of the scents of autumn.

The land lay full to bursting,
bittersweet fruit grew on mature trees.
An unbridled breeze told a crimson sundown
of summer's fulfilled dreams.

And I stood as a willow in the wind…

A willow stood solitary and unyielding,
it swayed back and forth in a gusty summer breeze;
although an autumn lament sang temptingly
it remained on its fields eternally.

Leaves fell slowly to the ground,
bathed the world in a magnificent crimson aureate play of colors
as companions turned their back to each other for parting,
a willow grieved that fell a victim to solitude.

One saw a lonely crow vanishing in the distance,
it migrated through barren lands shrouded in wafts of mist,
carried by cold autumnal winds,
one hears it sorrowing of the hollowness.

And I stood as a willow in the wind…

A willow stood solitary and unyielding,
it swayed back and forth in cold winds of autumn;
although the rustling of leaves sounded like hollowness
one can find it forever on its glade lonesomely.